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Vorträge über Kellergasse Raschala sorgten für volles Haus

Die Ergebnisse der bauhistorischen Bestandsaufnahme der Raschalaer Kellergasse standen im Zentrum der Vorträge am 7.11.2024 im Stadtmuseum Hollabrunn und stießen auf großes Interesse.


Die Kulturstadträtin Elisabeth Schüttengruber-Holly übernahm zu Beginn die Begriffsklärung für die „vernakuläre Weinarchitektur“, also die am Ort herausgebildete, gewachsene Kultur. Diese Kultur ist Inhalt des Buches, das von Oliver Fries vorgestellt wurde. Zur Entwicklung der Raschalaer Kellergasse berichtete Architekt Dipl.-Ing. Helmut Leierer, der sich durch seine jahrelange Betreuung und Unterstützung bei Presshaussanierungen in besonderer Weise verdient gemacht hat. Nicht fehlen durfte die Anekdote vom Pinkelstein.


Die unterschiedlichen Bau- und Siedlungstypen der Kellergassen zeigte DI Dr. Gerold Eßer vom Bundesdenkmalamt: vom Bautyp Lochkeller mit Türabschluss bis hin zum Lochkeller mit Presshaus, von der Verteilung der Kellergassen in Lösslandschaften, von Trauf- und Giebelständigkeit. Abhängig von der Lage im Gelände entstanden lineare, einseitig bebaute Kellerzeilen, beidseitig bebaute Kellergassen oder nicht-linear organisierte Kellerviertel. Bereits vor der Raschalaer Kellergasse wurden die Kellergassen in Ketzelsdorf und in Ameis erforscht. Das Phänomen der bäuerlichen Kellergasse ist nicht auf das Gebiet des heutigen Niederösterreichs beschränkt, sondern auch in anderen Ländern und Regionen wie z.B. Südburgenland, Südostmähren, Westslowakei und Ungarn in ähnlicher Ausprägung zu finden.


Oliver Fries, MSc, präsentierte die Ergebnisse der bauhistorischen Bestandsaufnahme und Vermessung der Kellergasse von Raschala. In der Flur „Poststeig“ wurden alle Einzelobjekte erforscht und auch die Besitzgeschichte wurde erfasst. Ziel der systematischen Bestandsaufnahme war es auch, gültige überregionale Entwicklungstendenzen ableiten zu können, die als Grundlage für zukünftige Erhaltungsmaßnahmen gewonnen werden. Insgesamt wird damit das Kulturgut Kellergasse gestärkt.


Den historischen Namen verdankt die Poststeigkellergasse der auf dem Mappenblatt des Franziszeischen Katasters von 1822 genannte Flur Poststeig, deren namensgebenende Straßenverbindung auf die alte Poststraße von Wien nach Prag vermutlich zurückzuführen ist. Heute kennen wir die Kellergasse als Pinkelstein Kellergasse.


Die Kustodin des Stadtmuseums, Mag. Patrizia Mantler-Stockinger, lud zu den nächsten Veranstaltungen und zu einem Glas Wein im Anschluss an.


Nach der Veranstaltung wurde noch am Büchertisch von "Frau Hofer – Die Buchhandlung" gestöbert und bei einem Glas Wein über die Vorträge diskutiert!


Fotos: Stadtmuseum Hollabrunn



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